Wir sind schon drin in unserem nicht mehr ganz so neuen neuen Gebäude, aber wir sind noch „im Bau“. Das sieht man vor allem von außen, das merkt man aber auch drinnen.

Jeder, der schon einmal neu gebaut oder altes umgebaut hat, weiß, dass es immer länger dauert, als vorab eingeschätzt. Unerwartete Schwierigkeiten tun sich auf, neue kleine Baustellen kommen zu den großen hinzu, erledigte Arbeiten öffnen ganze Fässer neuer Aufgaben. So geht es uns schon und wohl noch eine Weile mit unserem Haus in der Wiesenstraße. Und wir werden den Tag feiern, an dem wir mit dem Umbau fertig sein und uns „nur“ noch mit gelegentlichen Reparaturen und Erhaltung beschäftigen werden. Endgültig fertig werden wir wahrscheinlich nie.

Das ist nicht nur in unserem Gebäude so, das trifft auch auf unsere Gemeinde zu und auf das persönliche Leben jedes Einzelnen. Wir sind nicht fertig, und wir werden es niemals sein. Wir sind noch „im Bau“; und wenn eine Ecke in Ordnung gekommen ist, können wir an der nächsten weiter machen.

Glücklicherweise ist Gott sehr geduldig mit uns und hilft uns bei den Veränderungen, die nötig sind: Beschäftigen wir uns vielleicht gerade damit, gastfreundlicher zu werden, so wird unsere Barmherzigkeit mit anderen vielleicht etwas später in den Fokus gerückt. Unsere Wut in den Griff zu bekommen, kann ein lebenslanger Prozess sein, aber vielleicht bekommen wir unseren Neid auf den Besitz anderer schneller unter die Füße. Manchmal können wir bestimmte Süchte erst nach Jahren ablegen, andere Lebensängste verlassen uns über Nacht.

So bleiben wir dabei, uns zu verändern, Jesus ähnlicher zu werden mit unserem Leben. Und weil wir nie fertig werden, sondern auf dem Weg bleiben, können wir währenddessen Menschen einladen und an unserem Ergehen mit Jesus teilhaben lassen.

437554 web R by Jetti Kuhlemann pixelio.deMit unserem Gebäude ist es ebenso: Noch ist der Saal nicht fertig; aber viele Hände helfen Woche für Woche mit, dass es im Bistro-Bereich, in dem wir Gottesdienst feiern gemütlich, sauber und einladend ist. Wir laden Menschen ein, sich mit uns auf eine Beziehung mit Jesus einzulassen und heißen Sie deshalb herzlich willkommen in unseren unfertigen Hallen. Ebenso wie wir nicht perfekt sind, haben wir den Anspruch nicht an unser Haus oder an Sie. Wir freuen uns einfach, dass wir einen Raum bieten können, wo jeder kommen darf, wie er ist – weil man bei uns in seiner eigenen Unvollkommenheit nicht wirklich auffällt.

Immer am letzten Sonntag im Monat essen wir nach dem Gottesdienst zusammen Mittag. Jeder bringt eine Kleinigkeit oder etwas Besonderes mit - wie es beliebt. So wird es bunt, von jedem etwas und für jeden etwas, und das ist dann schon fast wieder perfekt, oder?!